Warum jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um dein Tomatenhaus vorzubereiten
Das große Tomaten-ABC
Zwar ziehen Tomaten erst im Mai nach den letzten Frösten in den Garten oder in das gemütliche Gewächshaus und sie brauchen auch nur rund sechs Wochen, um vom Samenkorn zum Jungpflänzchen heranzureifen, das Gewächshaus solltest du dennoch bereits jetzt auf Vordermann bringen. Dabei gilt es einige wichtige Punkte zu beachten.
Auch Tomaten wollen es schön haben
Wer zieht schon gerne in eine verwahrloste Wohnung? Niemand - auch Tomatenpflänzchen nicht. Um diesen in deinem Gewächshaus eine Feel-good-Umgebung bieten zu können, solltest du daher vor allem auf folgende Punkte achten:
- Grabe den Boden im Gewächshaus nicht um, sondern lockere ihn lediglich auf und jäte ihn gründlich. Im Gegensatz zum Umgraben zerstört Auflockern nicht das Bodenleben. So können wertvolle Lebewesen im Boden überleben und weiterhin ihr Werk verrichten (und für dich ist es auch weit weniger anstrengend ;)
- Arbeite Kompost in den Boden ein. Tomaten sind Starkzehrer mit sehr großem Nährstoffbedarf. Daher benötigen sie einen humusreichen Boden. Auch die Bokashi-Methode ist eine tolle Möglichkeit, um die hungrigen Pflänzchen mit Nährstoffen zu versorgen.
- Reichere den Boden mit Algenmehl und Hornspänen an. Algenkalk wirkt einer Übersäuerung des Bodens entgegen, fördert langfristig die Nährstoffverfügbarkeit im Boden und lockert ihn überdies auch auf. Auch Holzspäne tragen zu einem lockeren Boden bei.
- Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, kannst du das Beet kurz vor dem Einzug deiner Pflänzchen noch mit Schachtelhalmbrühe übersprühen.
Der richtige Start ins Tomatenleben
Tomatenpflänzchen sind empfindliche Gemüter, die durchaus einige Ansprüche stellen. Wenn deine Tomatenpflanzen eine Größe von rund 20 bis 25 cm erreicht und zwei bis drei Blüten gebildet haben, ist der richtige Zeitpunkt für den Umzug in das Gewächshaus gekommen. Dabei wollen die kleinen Diven, dass du dich an folgende Liste hältst:
- Setze die Pflanzen etwa sechs Zentimeter tiefer in die Erde als im Anzuchttopf.
- Als Einstandsgeschenk freuen sich die Pflänzchen über etwas Brennnesseljauche im Pflanzloch. Diese ist der optimale Dünger für Starkzehrer, der sie mit wichtigen Nährstoffen versorgt, stärkt und resistenter gegen Krankheiten macht.
Die Big 4 der Tomatenpflege
Sauberkeit, Gießen, Mulchen und Ausgeizen - das sind sie Big 4 der Tomatenpflege, die du unbedingt berücksichtigen solltest, um kräftige Tomatenpflanzen mit zahlreichen Früchten zu züchten.
Tomaten legen größten Wert auf Hygiene und sollten daher nur von sauberen Händen sowie am besten desinfizierten Werkzeugen und Rankhilfen berührt werden.
Tomaten sind in Hinsicht auf Wasser im wahrsten Sinne des Wortes empfindliche Pflänzchen. Vor allem ihre Blätter vertragen überhaupt keine Feuchtigkeit, weshalb Tomaten niemals von oben beregnet, sondern immer direkt an der Wurzel mit temperiertem Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser gegossen werden sollten.
Haben die Pflanzen eine gewisse Höhe erreicht, empfiehlt es sich sogar, die Blätter vom Boden bis zu einer Höhe von rund 40 cm zu entfernen, um einer Gefahr durch Spritzwasser vorzubeugen (wir empfehlen dabei das Tragen von Einweghandschuhen).
Untenrum entlaubte Tomatenpflanzen sehen zugegebenermaßen nicht besonders sexy aus. Diesem öden Erscheinungsbild kannst du durch eine Unterpflanzung mit Ringelblumen sowie Tagetes Abhilfe schaffen und zugleich einen natürlich wirksamen Schutz gegen Schädlinge sowie Nematoden aufbauen.
Beim Gießen solltest du außerdem darauf achten, das Erdreich weder vollständig zu durchnässen noch komplett austrocknen zu lassen. Übrigens: Die Ursache für plötzlich aufplatzende Tomaten ist oft Überwässerung.
Um zu verhindern, dass beim Gießen Spritzwasser an die empfindlichen Blätter gelangt, kannst du zur Bewässerung einen Blumentopf aus unglasiertem Ton neben den Pflanzen vergraben und mit Wasser füllen. Dieser gibt das in ihm enthaltene Wasser nach und nach an das Erdreich ab und deine Pflanzen sind nie durstig.
Eine dicke Mulchschicht ist unerlässlich bei der Tomatenpflege. Blätter, Stroh und ausgegeizte Tomatentriebe sind das ideale Mulchmaterial und sollten daher großzügig über den Boden verteilt werden.
Die im beengten Platzangebot des Gewächshauses an Rankhilfen empor wachsenden Tomatenpflanzen sollten regelmäßig - vom Umzug ins Gewächshaus bis nach der Ernte - von kräftezehrenden Seitentrieben befreit werden. Schneide die unerwünschten Triebe einfach mit einer scharfen Gartenschere ab, aber achte dabei darauf, nicht aus Versehen einen Fruchttrieb zu erwischen. Tipp: Diese wachsen grundsätzlich direkt aus dem Stamm, während Geiztriebe aus der Blattachsel wachsen.
Mit diesen Tipps solltest du gut durch die Saison kommen und dich über viele köstliche Tomaten freuen können. Wir wünschen dir viel Spaß bei der Umsetzung und eine reiche Ernte!
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