Bokashi - Düngerproduktion auf kleinem Raum
Mit Hilfe von Fermentation zu wertvollem Dünger und nahrhafter Erde
Hast du schon einmal von Bokashi gehört? Das Wort kommt aus dem japanischen und heißt übersetzt so viel wie “fermentiertes Allerlei”. Gemeint sind damit Küchenabfälle, die unter den richtigen Bedingungen zu wertvollem Dünger oder sogar humusreicher Erde weiterverarbeitet werden können. Aber zuerst noch einmal auf Anfang und der Reihe nach - in diesem Artikel erfährst du ganz genau, wie du Bokashi selbst herstellen kannst und auf was du Acht geben solltest.
Für wen eignet sich die Herstellung von Bokashi?
Da man zur Herstellung von Bokashi nicht viel Platz benötigt, gibt es hierzu keine Einschränkungen. Ein Balkon reicht vom Platzangebot vollkommen aus. Sogar in der Wohnung ist die Herstellung möglich, da es zu keiner unangenehmen Geruchsentwicklung kommt. Bei sachgemäßer Anwendung erinnert der Geruch in erster Linie an Sauerkraut. Bokashi kann aber natürlich auch von Gartenbesitzern, als zusätzliche Option zum Komposter, verwendet werden.
Was benötige ich zur Herstellung von Bokashi?
Das Wichtigste ist natürlich der Bokashi Eimer. Wer regelmäßig Küchenabfälle weiterverarbeiten möchte, schafft sich am besten zwei Stück an. Außerdem benötigt man entweder Pflanzenkohle, RoPro- oder Bokashi-Streu. Manche Anwender schwören auch auf die Beigabe von Urgesteinsmehl, was jedoch nicht zwingend notwendig ist. Den Abschluss bilden Effektive Mikroorganismen, die über den Inhalt gesprüht werden.
Was darf in den Bokashi-Eimer?
In den Bokashi-Eimer darf im Grunde eigentlich alles, was auch auf den Kompost darf. Wichtig ist nur, dass du keine verdorbenen oder schimmligen Abfälle in den Eimer gibst.
- Klein geschnittene Küchenabfälle
- Kaffeesatz und Teeblätter
- Rasenschnitt
- Verwelkte Pflanzenreste
Wie genau stelle ich Bokashi her?
Hier erklären wir dir jetzt die wichtigsten Schritte, damit du in Zukunft ganz einfach deinen eigenen Bokashi herstellen kannst. Keine Sorge, das ist wirklich kein Hexenwerk!
- Küchenabfälle am besten in einem Behälter sammeln und zeitnah in den Bokashi-Eimer geben.
- Pflanzenkohle oder Ähnliches darüber streuen.
- Effektive Mikroorganismen unverdünnt über den Inhalt sprühen.
- Mit einem Hilfsmittel die Masse fest andrücken, damit überschüssiger Sauerstoff entweichen kann.
- Falls der Eimer nicht regelmäßig befüllt wird, mit einem Sandsack beschweren.
- Mithilfe des Deckels dem Eimer luftdicht verschließen.
Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis der Eimer voll ist. Ungefähr zwei Mal pro Woche wird der Sickersaft abgelassen. Dieser kann, je nach Inhalt, die unterschiedlichsten Farben annehmen. Die wertvolle Flüssigkeit solltest du auf keinen Fall achtlos wegleeren, da du daraus einen hochwertigen Flüssigdünger herstellen kannst - einfach im Verhältnis 1:100 mit Wasser verdünnen und damit deine Pflanzen gießen. Pur kannst du den Saft übrigens auch als Abflussreiniger verwenden.
Wenn der Eimer voll ist, mit RoPro-Streu oder ähnlichem abschließen und mit Effektiven Mikroorganismen besprühen. Jetzt muss das Ganze für mindestens zwei Wochen in Ruhe gelassen werden. In dieser Zeit findet der Fermentationsprozess statt. Der Inhalt verändert sich optisch nicht wirklich, sinkt jedoch in seinem PH-Wert.
Was mache ich nun mit meinem fertigen Bokashi?
Dein Bokashi ist nun fertig, jedoch noch nicht bereit, um ihn direkt als Dünger verwenden zu können. Der frische Inhalt würde die Wurzeln total überfordern. Du hast daher mehrere Möglichkeiten, deinen Bokashi umzuwandeln:
- Vor dem Pflanzen vergraben
Ungefähr zehn Tage, bevor du mit dem Pflanzen beginnst, kannst du den Bokashi in der Erde vergraben. In dieser Zeit reguliert sich der PH-Wert, sodass dieser den Wurzeln keinen Schaden zufügen und die ideale Düngewirkung entfalten kann. - In fruchtbare Erde umwandeln
Vermische deinen Bokashi mit dem Mutterboden und lasse ihn gänzlich vererden. Dazu solltest du zwei Teile Bokashi mit einem Teil Mutterboden mischen und rund acht Wochen warten - staune über das Ergebnis! - Kompostierung beschleunigen
Für alle, die einen Komposthaufen besitzen, hier die wunderbare Neuigkeit - Bokashi kann den Kompostierungsvorgang erheblich beschleunigen. Grabe deinen fertigen Bokashi einfach unter und achte darauf, dass wenig bis keine Luft dazu kommt, da sich dadurch die Wirkung noch besser entfalten kann.
Du siehst also, dass du weder einen großen Garten noch einen Komposter benötigst, um deinen eigenen Dünger sowie fruchtbare Erde aus Küchenabfällen selbst herzustellen. Möchtest du also deine Pflanzen rundum gut versorgt wissen, probier es einfach mal aus, denn der Prozess ist absolut faszinierend. Bokashi liegt eben nicht umsonst gerade voll im Trend!
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